Mercedes-Benz mit sinkenden Umsatz im ersten Quartal 2025

    • Offizieller Beitrag

    Im ersten Quartal 2025 erzielte die Mercedes-Benz Group AG trotz eines herausfordernden und sehr volatilen Marktumfelds solide Geschäftsergebnisse. Der Konzernumsatz lag bei 33,2 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr (35,9 Milliarden Euro) einem Rückgang entspricht, jedoch angesichts der globalen Unsicherheiten der Konzern noch als stabil bewertet. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 2,3 Milliarden Euro. Der Konzernergebnis fiel im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch um beachtliche 42,8 Prozent (von 3,025 Milliarden Euro auf […]

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  • Zitat aus der Pressemitteilung zum Ausblick: "Die derzeitige Volatilität in Bezug auf die Zollpolitik, die Gegenmaßnahmen und die daraus resultierenden potentiellen direkten und indirekten Auswirkungen insbesondere auf das Kundenverhalten und die Nachfrage ist zu hoch, um die Geschäftsentwicklung für den Rest des Jahres verlässlich beurteilen zu können."

    Wieso schreiben die nicht einfach "Scheiße, wir haben keine Ahnung was der Dorschgedrehte im Weißen Haus als nächstes tun wird und wie sich das aufs Geschäft auswirkt." Wäre mal erfrischend ehrlich :cowboy_hat_face:

    Grüße

    Pano

    Einmal editiert, zuletzt von Pano (30. April 2025 um 11:04)

  • Und liegt damit im Tenor, der gestern schon aus Nord-Stuttgart zu hören war.

    Interessant ist hierbei nur, dass die Import-Zoll-Effekte aus April und Mai 2025 bereits zu einer Absenkung der Prognose bei Porsche auf 6,5-8,5% RoS geführt haben (noch ohne Inkludierung von weiteren Effekten!). Damit sind die 7,3% RoS bei MB Cars bzw. 11,6% bei Vans (trotz 21% Absatzrückgang) im Vergleich zu den Porscheanern mit 8,6% RoS im Q1 ein meines Erachtens gutes Ergebnis angesichts des aktuellen Marktumfeldes und bevorstehenden Anläufen.

    Noch turbulenter sieht es bei Schwedo-Chinesen von Volvo Cars aus: 6%-Rückgang im Absatz und 60%-Rückgang im Ebit die jetzt ein Kostenprogramm nach sich ziehen: Reduktion bei variablen Kosten, bei indirekten Kosten und auch Reduktion von Investitionen und Nettoumlaufvermögen. Zudem soll es einen Stellenabbau geben.

    Die Zahlen aus München und Ingolstadt gibt es nächste Woche.

    Positive Effekte gibt es aus den Märkten allerdings auch: VW Group meldet positive Auftragsbestände in WEU für Modelle wie den Cupra Terramar, den ID.7 Tourer, Audi Q6 e-tron und 911. Die wenig überraschende Quintessenz daraus ist, dass gut gemachte Produkte gegen Marktschwankungen resilienter sind, wie auch E-Klasse, GLC und die G-Klasse und einige AMG-Modelle zeigen (ohne, dass ich da ins Detail gehen kann).

  • E,GLC und G sind zugleich auch im „grössten“ Mercedes Benz Ultra Luxury Markt der Welt (Schweiz) Selbstläufer.

    Aber beim 911er bricht es aktuell bereits massiv ein, die haben es schlicht mit dem Preis übertrieben.

    Im Vergleich zu euren Zuffenhausener Kollegen, fliest der Sekt in Sindelfingen noch in Strömen.

  • Wieso schreiben die nicht einfach "Scheiße, wir haben keine Ahnung was der Dorschgedrehte im Weißen Haus als nächstes tun wird und wie sich das aufs Geschäft auswirkt." Wäre mal erfrischend ehrlich :cowboy_hat_face:

    Grüße

    Pano

    Häh? Das haben die doch geschrieben, nur in schönen, wohlgesetzten Worten :grinning_squinting_face:

  • Im Prinzip steht darin nichts neues: OK bleibt seiner bekannten Strategie treu, also günstige Einstiegsmodelle entfallen zulassen (Im Gegensatz zu Audi und BMW), und dafür massiv im Luxus-Segment auszubauen wie man auch an dem Ersatz der V-Klasse durch VLE/VLS sehen könne. Jedoch sei diese Strategie bisher nur wenig erfolgreich, was insb. an China, schlechten Elektro-Verkäufen, falscher Modellpolitik und besonders der Preisgestaltung liege. Um dem gegenzusteuern habe OK außer den bereits bekannten Sparmaßnahmen (insb. im Personalbereich) kaum noch Stellschrauben, und wenn nun auch noch der CLA am Markt floppen sollte, dann sei es das für ihn gewesen.

  • Im Prinzip steht darin nichts neues: OK bleibt seiner bekannten Strategie treu, also günstige Einstiegsmodelle entfallen zulassen (Im Gegensatz zu Audi und BMW), und dafür massiv im Luxus-Segment auszubauen wie man auch an dem Ersatz der V-Klasse durch VLE/VLS sehen könne. Jedoch sei diese Strategie bisher nur wenig erfolgreich, was insb. an China, schlechten Elektro-Verkäufen, falscher Modellpolitik und besonders der Preisgestaltung liege. Um dem gegenzusteuern habe OK außer den bereits bekannten Sparmaßnahmen (insb. im Personalbereich) kaum noch Stellschrauben, und wenn nun auch noch der CLA am Markt floppen sollte, dann sei es das für ihn gewesen.

    Glaubt wirklich irgendjemand noch daran, dass OK eine Strategie hat? Für mich sieht das schon seit einiger Zeit wie das typische Pfeifen im Wald aus, und das wird immer lauter. Er ist völlig einfallslos, und die Belegschaft darf es ausbaden, wie es schon so oft in der Vergangenheit war. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die MMA-Fahrzeuge laufen werden, aber ich stimme insofern mit dem Artikel überein: wenn das nicht funktioniert, dann ist der Job für OK vorbei. Ich habe in meiner aktiven Zeit im Konzern zwei Mal erlebt, wie CEOs mit ihren großartigen Visionen gescheitert sind, erst Reuter mit seinem "integriertem Technologiekonzern" und dann Schrempp mit seiner "Hochzeit im Himmel". Ich befürchte, dass es OK nicht anders ergehen wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.

  • Also, ich bin hier wahrscheinlich nicht als größter O.K. Fan bekannt, aber eine fehlende Strategie kann man ihm finde ich nicht vorwerfen - und grundsätzlich kann ich Hinblick auf den sich verändernden Weltmarkt auch eine Höherpositionierung sehr gut nachvollziehen.

    Was ich ihm vorwerfe ist im Kern eine mangelnde Sensibilität (oder gar eine gewisse Geringschätzung) für die (Stamm-) Kunden und für das was Mercedes ausgemacht hat - man muss sich nur einmal sein erstes Strategieupdate ansehen, da wird Mercedes quasi als einziger Problemfall beschrieben (zu teure Materialien, zu teure Entwicklung, zu viele Nachlässe wegen den blöden Händlern, viel zu viele Modelle und Ausstattungsvarianten) - und das Heil im Ausbau der Submarken gesehen.

    Danach kamen dann seine Louis Vuitton Schwärmereien - hier musste er ja mittlerweile selbst einsehen dass die Mercedes Käufer nicht mit HandtaschenkäuferInnen zu vergleichen sind - höhere Preise sind hier eben nur durchsetzbar wenn man auch die entsprechenden Qualitätsvorstellungen der Kunden übertrifft, und nicht einzig durch hunderte Markenembleme auf Produkten bei denen sicht- und spürbar (mindestens) genauso gespart wurde wie bei der Konkurrenz.

    Am allerbesten (bzw. am entlarvensten) fand ich seine Aussage (ich glaube bei diesem SWR Interview) dass das Problem vom EQS in China wäre dass der chinesische Kunde bzgl. Luxus noch nicht soweit wäre wie er das gedacht hätte...

    3 Mal editiert, zuletzt von Snoubort (5. Mai 2025 um 13:16)

  • Also, ich bin hier wahrscheinlich nicht als größter O.K. Fan bekannt, aber eine fehlende Strategie kann man ihm finde ich nicht vorwerfen - und grundsätzlich kann ich Hinblick auf den sich verändernden Weltmarkt auch eine Höherpositionierung sehr gut nachvollziehen.

    Ach komm, du bist doch mittlerweile der erste Vorsitzende des örtlichen Källenius-Fanclubs :zany_face:

  • Am allerbesten (bzw. am entlarvensten) fand ich seine Aussage (ich glaube bei diesem SWR Interview) dass das Problem vom EQS in China wäre dass der chinesische Kunde bzgl. Luxus noch nicht soweit wäre wie er das gedacht hätte...

    Gestern habe ich auf der Autobahn einen EQS580 überholt. Dessen Gewinn an Prestige durch den Haubenstern scheint überschaubar. Der aus meiner Sicht hässliche i7/7er ist wenigstens ein Statement und alles andere als beliebig.

    Es könnte auch sein, dass selbst dem kleinwüchsigsten Chinesen der Kopfraum im Fond des EQS schlicht als Zumutung erscheint.

  • Am allerbesten (bzw. am entlarvensten) fand ich seine Aussage (ich glaube bei diesem SWR Interview) dass das Problem vom EQS in China wäre dass der chinesische Kunde bzgl. Luxus noch nicht soweit wäre wie er das gedacht hätte...

    Mittlerweile bläst der VW CEO ja ins gleiche Horn. Ich erinnere mich.

    Ich glaube auch dass die Auto Hersteller nicht gemerkt haben, dass die Nachfolger der Millennials das Gegenteil von Woke und Vegan sind.

    Touch und „Pianolack“ gilt mittlerweile als billig.

    Ich empfehle dem Management einen Blick auf den Nürburgring zu werfen, immer mehr Jugendliche reisen an den Ring.

    Idealerweise nimmt man ein Zimmer bei der Tankstelle, und beobachtet welche Mercedes Benz gefahren werden, man könnte auch inkognito auf dem Parkplatz die ein oder andere Meinung einholen.

    Es hiess mal die jugendlichen wollen gefahren werden, in Autos mit nachhaltigen Innenräumen, und natürlich voll elektrisch.

    Das Gegenteil ist der Fall, die F1 Tribünen sind voll, Tourenwagen Sport ist beliebter den je, die Formel E ist mausetot, die GT3 Klasse ist seit Jahren der Standard.

    Neben der Strecke wird gegrillt ( nein kein Tofu) sondern Bratwurst und Steaks dazu fliesst das Bier in strömen.

    Immerhin da ist man seit Jahren gut unterwegs, auf SLS Basis ein GT3 Rennwagen zu entwickeln war damals eine der besten Entscheidungen.

    Ich verfolge das ganze aus der Ferne, und staune.

  • In Amerika ist Offroad das grosse Thema.

    Die Baja 1000 gilt dort als sehr beliebt.

    In den USA gibt es neuerdings -Geländewagen mit A/T Reifen 3 Sperren und höherlegung ab Werk, die Kunden verlangen nach Autos und Pick-Ups mit Leiterrahmen und Starrachsen.

    Toyota,Jeep,GM,RAM und Ford surfen auf der Welle, die deutschen Autohersteller haben es komplett verpennt.

    Man hat den Eindruck USA=Silicon Valley =Tesla. Wenn man Tesla kopiert reicht das.

    Über 95% tickt komplett anders, auch das Silicon Valley ist eine Blase, mit Rest Amerika hat es oft wenig zu tun.

    Nur der sehr teure G taugt was, mit den richtigen Reifen kann der im Offroad Bereich auch was. Allerdings war der Vorgänger wohl sogar besser, hier kein Thema wird es in USA oft angemerkt.

  • Swissbob Grillende Motorsportfans als Basis für Kundenstudien zu nehmen ist womöglich etwas zu eindimensional :winking_face:

    Es war wohl schon immer schwierig herauszufinden wie die Kundschaft so tickt, speziell wenn man Produkte entwickelt, die einen langen Verlauf wie Autos haben. Das ist in jüngerer Zeit und aktuell nicht einfacher geworden, weil die Geschmäcker in Nordamerika, Europa und China weiter auseinander gehen. Von unterschiedlichen politischen Vorgaben ganz zu schweigen.

    Grüße

    Pano

  • Gestern habe ich auf der Autobahn einen EQS580 überholt. Dessen Gewinn an Prestige durch den Haubenstern scheint überschaubar. Der aus meiner Sicht hässliche i7/7er ist wenigstens ein Statement und alles andere als beliebig.

    Es könnte auch sein, dass selbst dem kleinwüchsigsten Chinesen der Kopfraum im Fond des EQS schlicht als Zumutung erscheint.

    Zumal man Ihn ohnehin nicht sieht. Zumindest vom Fahrersitz aus.

    Letzteres ist gut möglich, allerdings sitzt man ohnehin unbequem tief im Auto.

  • Swissbob Grillende Motorsportfans als Basis für Kundenstudien zu nehmen ist womöglich etwas zu eindimensional :winking_face:

    Es war wohl schon immer schwierig herauszufinden wie die Kundschaft so tickt, speziell wenn man Produkte entwickelt, die einen langen Verlauf wie Autos haben. Das ist in jüngerer Zeit und aktuell nicht einfacher geworden, weil die Geschmäcker in Nordamerika, Europa und China weiter auseinander gehen. Von unterschiedlichen politischen Vorgaben ganz zu schweigen.

    Grüße

    Pano


    Das ist richtig.

    Worauf ich hinaus will ist folgendes. Der Trend geht in die komplett andere Richtung als geplant.

    Man ging davon aus dass Formel E und Vegane Elektroautos die Zukunft seien, der Motorsport stirbt aus.

    Luxus sei nur noch elektrisch ( das hat nun auch Oliver Blume begriffen)

    Siehe Audi und VW die Ihre Motorsport Abteilungen dicht gemacht haben.

    Das absolute Gegenteil ist der Fall.

    Diese Fans sehen sich oft als Botschafter Ihrer Marke, Sie versuchen Ihr Umfeld von dieser Marke zu überzeugen ( sind oft nicht so Fanatisch wie die Tesla Jünger).

    Nicht selten arbeiten sie auch bei der Marke sei es im Vertrieb oder in der Werkstatt.

    Sie machen defakto gratis Werbung für das Unternehmen.


    Bezüglich den Vorgaben, zu was hat man Lobbyisten, deren Job ist es dafür zu sorgen, dass die Politik die Gesetze entsprechend anpasst.

    Schon jetzt liest man dass die Chinesen ebenfalls an den Nürburgring pilgern, sich einen Mietwagen nehmen und damit dort herumheizen.

    Die Märkte entwickeln sich auseinander, da hast Du recht.


    Ich habe aktuell den Eindruck dass die USA als Markt zu stiefmütterlich behandelt wurden.

    Wegen China hat man den Hubraum auf unter 4L reduziert, und das schmeckt den Amis nicht.

    Stellantis bringt deswegen auch wieder den Hemi zurück.

    In Europa muss man wegen dem blödsinnigen 95g Ziel, praktisch alle Fahrzeuge auf PHEV/BEV umstellen.

    Ich gehe davon aus, dass die Kunden die Margenstarken Hochleistungsfahrzeuge wegen dem zu hohen Gewicht nicht mehr kaufen werden, und stattdessen die alten Fahrzeuge weiter fahren, oder sich US Versionen importieren werden.

    In China kommen zusätzlich die Hubraumlimits dazu.

    In den USA hingegen ist all dies kein Thema, je grösser und Hubraumstärker desto besser.

    Sehr wahrscheinlich wird es mittelfristig für die USA Extrawürste geben.

  • Hmm, verstehe nicht warum E-Mobilität vegan sein soll. Wenn man sich die EQs und i´s und e-trons so ansieht sind die eher Vollfettstufe. Es mag nur ein doofes Klischee sein, aber wer vegan lebt greift evtl eher zum Lastenrad. Es sei denn OpenAirFan outet sich :winking_face:

    #Lobbyisten. Wer sagt denn, daß die nicht ihre Arbeit gemacht haben und weiterhin tun? Mein Eindruck von VDA und ACEA war bislang der, daß sie auf allen Kanälen aktiv sind und abseits der öffentlichen Statements fleissig weiter buddeln. Aber für einen Lobbyisten endet die Arbeit nie :person_shrugging_light_skin_tone:

    Grüße

    Pano

  • Also, ich bin hier wahrscheinlich nicht als größter O.K. Fan bekannt, aber eine fehlende Strategie kann man ihm finde ich nicht vorwerfen - und grundsätzlich kann ich Hinblick auf den sich verändernden Weltmarkt auch eine Höherpositionierung sehr gut nachvollziehen.

    Was ich ihm vorwerfe ist im Kern eine mangelnde Sensibilität (oder gar eine gewisse Geringschätzung) für die (Stamm-) Kunden und für das was Mercedes ausgemacht hat - man muss sich nur einmal sein erstes Strategieupdate ansehen, da wird Mercedes quasi als einziger Problemfall beschrieben (zu teure Materialien, zu teure Entwicklung, zu viele Nachlässe wegen den blöden Händlern, viel zu viele Modelle und Ausstattungsvarianten) - und das Heil im Ausbau der Submarken gesehen.

    Danach kamen dann seine Louis Vuitton Schwärmereien - hier musste er ja mittlerweile selbst einsehen dass die Mercedes Käufer nicht mit HandtaschenkäuferInnen zu vergleichen sind - höhere Preise sind hier eben nur durchsetzbar wenn man auch die entsprechenden Qualitätsvorstellungen der Kunden übertrifft, und nicht einzig durch hunderte Markenembleme auf Produkten bei denen sicht- und spürbar (mindestens) genauso gespart wurde wie bei der Konkurrenz.

    Am allerbesten (bzw. am entlarvensten) fand ich seine Aussage (ich glaube bei diesem SWR Interview) dass das Problem vom EQS in China wäre dass der chinesische Kunde bzgl. Luxus noch nicht soweit wäre wie er das gedacht hätte...

    Ich habe ja auch nur angemerkt, dass er keine Strategie mehr hat ("Glaubt wirklich irgendjemand noch daran, dass OK eine Strategie hat?"). Er hatte mal eine, nur leider bestand die darin, drei der Einstiegsmodelle zu streichen (wobei ich das bei B-Klasse und A-Limousine völlig nachvollziehen kann), die übrige Modellpalette auszudünnen (auch das zumindest teilweise nachvollziehbar), die Fahrzeuge zu einem guten Teil zu "entfeinern", wie man so schön sagt, gleichzeitig die Preise drastisch zu erhöhen und dann von "Luxus" zu reden. Gesagt hatte er etwas anderes, aber er hat eben nicht getan, was er gesagt hat.

    Wieso sehen wir denn seit inzwischen gut zwei Jahren, dass bei praktisch jeder MoPf die Preise kaum oder gar nicht steigen, die Ausstattung aber wieder verbessert wird? Wieso liegt ein CLA, wenn man die Ausstattungen einigermaßen anpasst (soweit das möglich ist), preislich nicht weit weg von den entsprechenden Einstiegsmodellen von heute, obwohl er einen deutlichen technologischen Schritt darstellt (richtig interessant wird der Vergleich, wenn der neue GLA EQ kommt)? Für mich ist das eben keine Strategie, sondern lediglich die (viel zu späte) Reaktion darauf, dass er mit seiner "Strategie" am Markt regelrecht abgeprallt ist.

    Strategie heißt für mich, dass ich mich an den Bedürfnissen und Wünschen des Marktes orientiere und so agiere, dass ich Trends früh erkenne und besetze oder bestenfalls sogar "mache". Beispiele? Der G, der ML, der SLK. Dort wurden Märkte gemacht oder zumindest wurden sehr kleine Nischen zu richtig großen Märkten entwickelt, indem man Produkte gebracht hat, die den "Will-ich-haben"-Effekt ausgelöst haben. Davon sehe ich nur noch sehr, sehr wenige im Portfolio.

    Noch eine letzte Anmerkung zum Thema Elektrifizierung: ich würde mich momentan nicht trauen, hier die Entwicklung voraus zu sehen. Fakt ist aber, dass der Anteil der Stromer trotz fehlender Förderung auch in D immer schneller steigt. Und ich glaube auch nicht, dass das ein Widerspruch zur Motorsportbegeisterung ist, gerade, wenn es um Events wie die 24 Stunden am Nürburgring geht. Dort wird nämlich noch ehrlicher Motorsport vom Feinsten geboten, und das in einer einmaligen Atmosphäre zu bezahlbaren Preisen. Und das ist genau das Gegenteil vom abgehobenen, unfassbar teuren Gebaren der Formel 1. Ich war mal glühender F1-Fan, aber das ist längst vorbei. Am Wochenende der 24h am Nürburgring habe ich dagegen am Sonntag regelmäßig Ringe unter den Augen.

    Edit: sorry für die Länge, aber das musste ich jetzt einfach mal los werden.

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