Erlkönig: E-Klasse von Mercedes-Benz behält klassischen Grill

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die E-Klasse einen klassischen Grill hat sind bestimmt ganz viele Leute happy und verschieben das Ende des Konzerns auf später...

    Grüße

    Pano

    Wenn ich mir die Preisgestaltung EQE SUV (gegenüber EQE Limo) und die neuen EQ Abopreise anschaue, setzt man den Luxury (wo man jetzt nur noch Top End Segment erwähnen soll..) Gedanken schon fleißig um... einfache Rechnung für den BWLler an der Spitze, zeigt aber auch deren Abgehobenheit.

  • Ist mir schon klar, dass die Strategie Chancen aber auch Risiken birgt und die Preisgestaltung viel Raum für Kritik lässt.

    Ich finde es nunmal immer etwas weit hergeholt daraus abzuleiten, dass Mercedes damit zum Übernahmekandidaten wird oder der Laden komplett dicht macht.

    Am Mittwoch kommt ja die Doku im SWR, die sich mit dem Thema kritisch auseinandersetzt. Evtl bringt sie ein paar neue Erkenntnisse.

    Grüße

    Pano

  • Man kann, vielleicht muss man sogar die Strategie kritisch betrachten. Intern ist vermutlich auch nicht jeder davon überzeugt. Ob sie aufgeht wissen wir hinterher.

    Aber es ist besser einen Plan zu haben als gar keine Idee oder alle paar Monate alles über den Haufen zu werfen und eine Strategie zu entwickeln.

    Grüße

    Pano

  • Ich finde es nur fast schon amüsant, dass eine außergewöhnliche Marktsituation (mit einer generellen Angebotsverknappung) quasi als Strategie, bzw. als Erfolg der eigenen Strategie gefeiert wird.

    Übernahmekandidat wird man aber bestimmt nicht WEGEN überzogener Preise bei gleichzeitig eingeschränkter Qualität bzw. „Reduktion der Materialkosten“ - aber man macht sich als solcher vielleicht hübscher (kurzfristige Rendite / Marge).

    Selbiges auch in den man sich von komplexen Strukturen (Beteiligungen, NFZs) trennt.

    Übernahmekandidat wird man eher wenn man meint als kleiner Hecht beim Spiel der Großen (Hyundai/KIA, Chinesen) mitmachen zu wollen (und zu können) - BEV.

    4 Mal editiert, zuletzt von Snoubort (18. Dezember 2022 um 09:28)

  • Zum Thema „besser eine Strategie haben“:

    Wenn man sich die Strategieupdates unter Källenius die letzten 3 Jahre einmal ansieht, dann haben sich - abseits des überlagernden Elektro-Themas - die Schwerpunkte aber schon erstaunlich stark gewandelt - in meinen Augen zu stark:

    Ende 2019 lief alles unter dem Mantel Kostensenkung, mit dem expliziert genannten Schwerpunkt bei den Materialkosten - in meinen Augen „vollendet“ beim 206 (Innenraummaterialien, Gewicht, Produktionsprobleme).

    Danach (ca. 2020) wurden dann die kommunikativen Schwerpunkte auf die Variantenreduktion und Ausbau der Submarken gelegt.

    2021 war dann von O.K.s Schwärmerei von LVMH überlagert - und der Abkehr von „Premium“ zu „Luxus“ geprägt.

    Und in 2022 hört man plötzlich Begriffe wie „Begehrenswertese Marke“, „handwerkliche Perfektion“, „kurarierte Materialien“, und generell viel von der Marke Mercedes, und weniger von den „Submarken“. Vielleicht kam er ja zu der verblüffenden Erkenntnis dem Luxus-Kunden auch was „Fühlbares“ liefern zu müssen, statt nur ein Label.

    2 Mal editiert, zuletzt von Snoubort (18. Dezember 2022 um 09:52)

  • Die Strategie-Updates seit Oktober 2020 waren und sind Übersichten über das Gesamtkonstrukt und die einzelnen Ausprägungen. Das vom Mai hatte den Luxusaspekt als Schwerpunkt (und war auch in meinen Augen mehr als nur ein bisschen too much), das Nächste im kommenden Februar dreht sich um das Thema Betriebssystem.

    Solche Themen oder auch das Update zum Thema ESG vom April sind die relevanteren Veranstaltungen.

    Wie gesagt, wir wissen nicht wie die Geschichte ausgeht und ob intern alle davon überzeugt sind. Aber eine Unübersichtlichkeit wie sie zB bei VW herrscht kann auch nicht die Lösung sein.

    Grüße

    Pano

  • Ich hoffe zumindest, das man mit der aktuellen Strategie eine Niederlage erfährt.

    Was sollen eigentlich solche Statements? Man hofft auf einen Niedergang, und wenn dann in ein paar Monaten oder Jahren Kollegen entlassen werden müssen oder Standorte schließen dann klopft man sich hier auf die Schulter und lässt die Korken knallen oder was? Sehr befremdlich.

  • Was sollen eigentlich solche Statements? Man hofft auf einen Niedergang, und wenn dann in ein paar Monaten oder Jahren Kollegen entlassen werden müssen oder Standorte schließen dann klopft man sich hier auf die Schulter und lässt die Korken knallen oder was? Sehr befremdlich.

    Also lieber alles gut finden und abfeiern? Sehr befremdlich.

    Entlassen wird sicher niemand, weil man hier die Strategie nicht gut findet, sondern dann wenn sie eben nicht aufgeht - völlig egal was man hier (unter Mercedes-Passionierten) davon gehalten hat.

  • Also lieber alles gut finden und abfeiern? Sehr befremdlich.

    Hat das irgendjemand irgendwo gefordert? Und gibt es nur abfeiern oder aufs Scheitern hoffen, muss alles nur schwarz weiss sein? Die Welt spielt sich in aller Regel in Graustufen ab. Man kann Kritik äußern, gerne auch differenziert. Und wenn es einen glücklich macht, darf man auch alles doof finden was OK so sagt und tut.

    Aber Sätze wie "Ich hoffe zumindest, das man mit der aktuellen Strategie eine Niederlage erfährt" sind eben keine Kritik, sondern Gehässigkeit. Einfach jemandem Schlechtes wünschen, ohne weiteren Inhalt oder Substanz. Da bleib ich bei meiner ursprünglichen Aussage, das ist befremdlich. Insbesondere für jemanden, der angeblich "Passion" für die Marke hat.

  • Gerade heute Abend die E Klasse in Mannheim nähe Wasserturm gesichtet. Scheint dort mit einem Kollegen (S206 mit KFZ BB) zu besuch zu sein. Kann leider gerade vom Handy aus keine Bilder anhängen.

    Markenübergreifender Automobilenthusiast

    04/2018-heute

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  • Ich hoffe zumindest, das man mit der aktuellen Strategie eine Niederlage erfährt.

    Also ich schließe mich erstens dem Kommentar, des Kollegen MBRD_Ingenieur an. Die "Niederlage" wünsche ich nicht einmal einem der ärgsten Rivalen, da hinter egal welchem Unternehmen immer Mitarbeiter mit Herzblut und deren Familien stecken. Und zweitens würde eine "Niederlage" der Strategie bedeuten, dass der gesamte Laden ganz fix hops geht - und zwar ab nach Fernost-Asien, ohne dass man sich wie Lucid direkt dort anbiedert oder seine Strategie so versammelt, dass man sich verkaufen lassen muss, wie Volvo oder Jaguar.

    Ohne, dass ich irgendetwas von den Details auch nur im Ansatz preisgeben darf, so stehe ich hinter der aktuellen Strategie mehr als hinter der Strategie der völligen Ausuferung der Modellpalette mit wenig Fokus, da letzteres der Marke mehr schadet, als auf die klare Beschränkung auf bestimmte Produkte mit einem klaren Anspruch. Auch, wenn da noch in naher Zukunft ein oder zwei Kröten zu schlucken sein werden, so ist die Ausrichtung an sich das einzig sinnvolle um A langfristig die Profitabilität zu steigern (was angesichts der nötigen Investitionen in Zukunftstechnik dringend notwendig ist) und B um die Eigenständigkeit des Konzern aufgrund höherer Profitabilität und finanzieller Robustheit zu manifestieren (genau das, woran es Jaguar u. Volvo immer gemangelt hat, bevor sie übernommen wurden).

    Dass der neue Fokus Stück für Stück auch deutlicher in den Produkten sichtbar wird (muss er ja, sonst wär es wahrlich nur Geschwätz), bedarf bei einem Produkt wie einem Automobil etwas Geduld. Mit einer Mischung aus neuen innovativen Ausstattungen und Technik (inkl. Tech-Mopfs im EV-Zeitalter) sowie der sinnvollen Anpassung der Serienausstattung (siehe GLC ff.) und Erweiterung der Individualisierungsmöglichkeiten in den Baureihen (siehe Manufaktur) zahlt dann exakt auch auf den Anspruch ein. Und genau dieser Mechanismus ist dann das, was Källenius mit "nach oben orientieren in den jeweiligen Segmenten" meint. Es wird eben nicht mehr der völlig nackte Ecktyp angeboten, welcher nur endlose Varianz und wenn er mal gekauft wurden, null Marge brachte.

    Das Geschrei um "Hilfe, ich kann mir einen Mercedes nicht mehr leiste" ist verständlich, aber ist es der Zweck des Unternehmens, dass es für alle erschwinglich ist, wo ein Teil des Reizes die Marke zu kaufen daher kommt, dass diese eben nicht für alle erreichbar ist?

    Ähnlich hat nach der Übernahme durch LVMH Rimowa agiert. Raus aus dem Handel in jedem Taschenladen, nur noch exklusive Partner und Stores, Modellpalette verkleinert, Preise rauf und jetzt kommt der Aufhänger: Produktsubstanz verringert bzw. exakt gleichgeblieben. Und da bin ich dann ausgestiegen. Für exakt denselben Hartschalenkoffer (der nicht nur einmal als Bruchware und dann Totalschaden nach vielen Flügen geendet ist) zum Teil 200-300€ mehr auszugeben: Nein, danke. - Und das ist exakt der Punkt, an dem sich Benz natürlich nicht verzetteln darf und sollte. Und ja, die Pricing-Kollegen haben gerade in China eins übergebraten bekommen. Ggf. zurecht, wobei ich den Ansatz kenne und nachvollziehen kann, der bei der ursprünglichen Preissetzung verfolgt wurde.

    Ich sehe in der neuen Strategie deutlich mehr Sinnhaftigkeit, erkennbaren Fokus und Potenzial als in vielen Strategien je zuvor.

  • Es war ja nicht eine "Niederlage" im Sinne eines "Untergangs" gemeint - sondern offensichtlich die Hoffnung dass man bei MB wieder gegenschwenken wird - was man natürlich nur dann macht wenn irgendwer (ich interpretiere einmal frei: nicht erst wenn es zu spät ist) zur Erkenntnis kommt, dass es sich nicht um die best-denkbare Strategie gehandelt hat.

    Diese Hoffnung kann man ja haben dürfen, wenn die eigene "Passioniertheit" für die Marke auf wahrgenommenen Markenwerten und Produktqualitäten basiert(e), die man heute oder in der zukünftigen Ausrichtung so vielleicht nicht mehr für sich wiederfindet.

  • Mein Kommentar bezog sich ja erstmal darauf, dass hier niemand den Untergang der Firma gewünscht hat.

    Aber, auf Deine Frage eine ganz simple Antwort: Einfach mehr „Luxus“-Produkte abliefern als Luxus „Schwurbeln“, bzw. erst Liefern, dann Preise anpassen.

    Und schon gar nicht: erst Materialkosten fühl- und sichtbar einsparen und dann Preise maßlos nach oben anpassen - siehe Dein Lieblingsauto W206.

    Und auch nicht: sich von den Chinesen die ganzen Maybachs abnehmen lassen, ihnen dann aber vorzuhalten dass sie noch nicht weit genug wären für einen EQS auch den angemessenen Preis zu zahlen - womit wir wieder beim Schwurbeln wären.

    Autos sind keine reinen Accessoires, zumindest nicht für einen Großteil der (Mercedes-) Kunden - also braucht auch die Strategie etwas mehr als die Anleitung zum Verkauf von Handtaschen - „G-Class, our most fashionable product“ - ein wunderbar sinnbildlicher und entlarvender Satz.

    5 Mal editiert, zuletzt von Snoubort (29. Dezember 2022 um 09:48)

  • Trotz der von Ihnen benannten Schwachstellen erscheint auch mir die Strategie nachvollziehbar und ich hoffe im Interesse der Beschäftigten, dass sie aufgeht.

    Die Kritik daran kann ich aber genauso nachvollziehen und sie wird so oder so ähnlich nicht nur von den Aktiven in Blog und Forum formuliert.

    Mit den Updates im Rahmen der CES und dem im Februar erfahren wir hoffentlich ein paar neue substanzielle Details zu den nächsten Schritten in punkto Elektrifizierung und Software. Das wird dem Diskurs hier vermutlich eine neue Dynamik geben. Gerne wie vorgeschlagen im Chat.

    Grüße

    Pano

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