Mercedes-Benz gibt Ausblick auf sein Betriebssystem MB.OS

  • Ob das reicht der vorausgeeilten Amerikanischen und Chinesischen Konkurrenz etwas entgegenzusetzen kann ich als Nicht-ITler kaum einschätzen. Ob damit die Kritik widerlegt ist, daß es für Autohersteller besser ist ein OS zu kaufen und für sich anzupassen als ein eigenes zu entwickeln? Eventuell. Immerhin scheint man sich in Sindelfingen weniger schwer damit zu tun als in Wolfsburg mit Cariad.

    Bliebe noch das Verhältnis zu Nvidia. Die halten die Hand so richtig auf: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/in…9tdCUpkLsnr-ap3

    Die Zusammenarbeit ist angeblich nicht nur deswegen schwierig sondern auch, weil Nvidia nicht so abgeliefert hat wie vereinbart. Eventuell ein guter Anlaß die Preise nachzuverhandeln...

    Grüße

    Pano

  • Das ganze Event mit den Beiträgen von OK, Schäfer, Seeger und Co. kann man sich als ReLive auf der MB-Group Seite anschauen:

    Architekten der eigenen Software: Mercedes-Benz gibt Ausblick auf sein Betriebssystem MB.OS | Mercedes-Benz Group
    Mercedes-Benz hat seine Pläne als Architekt des eigenen Betriebssystems Mercedes-Benz Operating System, kurz MB.OS, konkretisiert. Das System wird Mitte des…
    group.mercedes-benz.com
  • Ob das reicht der vorausgeeilten Amerikanischen und Chinesischen Konkurrenz etwas entgegenzusetzen kann ich als Nicht-ITler kaum einschätzen. Ob damit die Kritik widerlegt ist, daß es für Autohersteller besser ist ein OS zu kaufen und für sich anzupassen als ein eigenes zu entwickeln? Eventuell. Immerhin scheint man sich in Sindelfingen weniger schwer damit zu tun als in Wolfsburg mit Cariad.

    Bliebe noch das Verhältnis zu Nvidia. Die halten die Hand so richtig auf: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/in…9tdCUpkLsnr-ap3

    Die Zusammenarbeit ist angeblich nicht nur deswegen schwierig sondern auch, weil Nvidia nicht so abgeliefert hat wie vereinbart. Eventuell ein guter Anlaß die Preise nachzuverhandeln...

    Grüße

    Pano

    Das Thema ist doch: Startest du nicht das Unterfangen selbst die Schnittstelle zum Kunden zu bedienen, bist du raus. Und zwar auf ewig. Dein Kunde ist eigentlich weg. Oder wie es in der Wirtschaftswoche formuliert wurde: Im Smartphone-Business gibt es Apple und Android. Und egal ob Samsung oder LG oder sonst wer: Alle laufen auf Android, damit sind es eigentlich "Google-Kunden", die sich nur für ein Plastik oder Metallhülle von Samsung oder LG entschieden haben. Sollten das die OEMs wollen? Ich denke nicht.

    Zumal mit Fug und Recht die Frage gestellt werden darf - und auch das wurde gesagt in der Präsentation - haben die "Techies" eigentlich Kompetenz im Einbinden von mehr als Infotainment und ein paar bunten Grafiken? Eigentlich nein. Denn für sinnvolle Reichweitenprognosen musst du mehr auffahren als nur eine Karte mit Topografie und eine bisschen Live Traffic. Die eigentliche vollständige Integration aller Domänen, kann im Grunde immer nur der OEM im Falle des Automobils, da er ja weiterhin die Fahrcharakteristika (von Antriebsstrang bis Regelsysteme) definiert und abstimmt.

    Und damit lässt sich eigentlich auch zeigen: Ein Auto ist eben kein Smartphone auf 4 Rädern. Sonst hätten wir wohl längst ein iCar von Apple.

    Beim Thema Nvidia hat Ola meiner Meinung nach gut erklärt wie die Zusammenarbeit aussieht und vor allem warum das Geschäftsmodell ein anderes ist. Während man heute Software für ein Kleinbauteil plus Hardware mit hohem Investment "vorab" einkauft und dann sehr teuer weiterzieht, einfällt eine Vorabvergütung des Entwicklungsaufwands bei Nvidia komplett. Die tragen ihr eigenes Risiko und ihre eigenen Kosten. Dafür werden sie dann entsprechend am Umsatz beteiligt, was für beide Seiten den Anreiz schafft, stets des beste System für den Kunden zu entwickeln. Keiner kann sich dabei ausruhen. Also auch in diesem Bereich eine sinnvolle Entwicklung von stationär, ich vergüte mehr oder weniger nur einmal, aber dann hat der Zulieferer auch weder Anreiz noch Lust ein einmal eingekauftes System weiterzuentwickeln (oder man muss ihn dazu bringen oder oder...) hinzu, jeder leistet seinen Beitrag im Teamwork und wird entsprechende Kapazitäten bereitstellen, damit man das Ziel gemeinsam erreicht. Und beide müssen es, da einer auf den anderen angewiesen ist.

    Was bieten "die Chinesen"? Meiner Meinung nach ein sehr gutes Programm. Für ihren eigenen Markt. Die Integration und Anbindung der ganzen westlichen Welt in chinesische Fahrzeuge sehe ich bislang nicht. Ich meine die Nios sprechen noch immer nur sehr unwillig Englisch oder gar Deutsch.

    Haben die Chinesen generell eine Kompetenz im Bereich IT? Ja, sicherlich, die Frage ist wie gut können sie den europäischen "Gusto" integrieren und umsetzen.

  • Ich muß mir mal die Zeit nehmen die zweieinhalbstündige Präsentation inkl Q&A anzugucken (hab bislang nur die Pressetexte gelesen). Schaffe ich eigentlich nur im Büro :P .

    Die Kritik an der Kooperation mit Nvidia bezog sich nicht nur auf die 40% der Umsätze, die sie auf die von ihnen entwickelten Funktionen haben wollen. Es ging auch darum, wie sie gegenüber Mercedes aufgetreten sind. Das soll eben kein klassisches OEM/Zulieferer-Verhätnis sondern eher knallhartes Machtgehabe gewesen sein. Wenn man sich als Autohersteller aber mit dem Thema OS beschäftigen muß, weil man sonst "auf ewig" raus ist, muß man sich strategische Partner suchen. Mit allen Konsequenzen.

    Die Automobilwoche hat Mercedes´ Update mit den entsprechenden Aktivitäten von VW/Cariad, BMW und Volvo verglichen. Interessant: keiner kommt in irgendeiner Form an der Zusammenarbeit mit Google vorbei. Und Volvo hat sich ebenfall Nvidia angelacht: https://www.automobilwoche.de/bc-online/betr…-und-stellantis

    Noch ein Wort zu den Chinesen. Gestern hat Geely die nächste Luxusmarke präsentiert, die Galaxy heisst (was Samsung wohl davon hält...). In deren Präsentation war das OS, das auf Qualcomm-Chips läuft, ein ganz zentraler Aspekt: https://insideevs.com/news/654121/ge…-study-l7-phev/

    Grüße

    Pano

  • Die Kritik an der Kooperation mit Nvidia bezog sich nicht nur auf die 40% der Umsätze, die sie auf die von ihnen entwickelten Funktionen haben wollen. Es ging auch darum, wie sie gegenüber Mercedes aufgetreten sind. Das soll eben kein klassisches OEM/Zulieferer-Verhätnis sondern eher knallhartes Machtgehabe gewesen sein. Wenn man sich als Autohersteller aber mit dem Thema OS beschäftigen muß, weil man sonst "auf ewig" raus ist, muß man sich strategische Partner suchen. Mit allen Konsequenzen.

    Die Automobilwoche hat Mercedes´ Update mit den entsprechenden Aktivitäten von VW/Cariad, BMW und Volvo verglichen. Interessant: keiner kommt in irgendeiner Form an der Zusammenarbeit mit Google vorbei. Und Volvo hat sich ebenfall Nvidia angelacht: https://www.automobilwoche.de/bc-online/betr…-und-stellantis

    Noch ein Wort zu den Chinesen. Gestern hat Geely die nächste Luxusmarke präsentiert, die Galaxy heisst (was Samsung wohl davon hält...). In deren Präsentation war das OS, das auf Qualcomm-Chips läuft, ein ganz zentraler Aspekt: https://insideevs.com/news/654121/ge…-study-l7-phev/

    Grüße

    Pano

    Naja, umgekehrt braucht ein Entwickler wie Nvidia am Ende auch einen OEM um seine Technik auf die Straße zu bringen. Also so "knallhart" und "krass" ist das nicht. Nicht ohne Grund merken alle der Start-Up-Firmen, wie komplex eine Serienproduktion von Automobilen in gleichbleibend guter Qualität ist.

    Das Einbinden von Benchmark-Services oder -Anbietern ist nur folgerichtig sinnvoll. So lang man sie entsprechend bändigt.

    Noch ein Marke? Wow. Ich frage mich, wozu der Konzern noch eine weitere Marke braucht... neue Subventionen in einer weiteren chinesischen Provinz abgreifen? Ich hätte gedacht, sie hätten inzwischen verstanden, dass eine Marke mit mehreren Modellen eher erfolgsvorsprechend ist als ein Sammelsurium von Marken mit ein/zwei Modellen.

    Die fahrtechnische Basis scheint identisch zu anderen Konzernschwestern zu sein. Inwieweit das neue OS nun ein Sprung ist wird abzuwarten sein.

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