S-Klasse erhält Änderungsjahr 23/1

  • Auch wenn der 223 erst zweieinhalb Jahre im Markt ist, wirkt er nach der Präsentation des 214 technisch überholt (Stichwort: Zentralrechner, Teile von MB.OS etc). Wäre also Zeit für eine Mopf um die Baureihen anzugleichen.

    Allerspätestens seitdem allen klar geworden ist welchen Innovationsdruck Chinesische Hersteller für die gesamte Branche auslösen, kann man nicht mehr an den üblichen Modellzyklen festhalten.

    Grüße

    Pano

  • So leicht lässt sich das aber nicht vorziehen, die Mopf Umfänge müssen ja für die Baureihe entwickelt werden und liegen nicht irgendwo fertig im Regal. Und ob im Fahrzeug ein Zentralrechner werkelt oder mehrere unabhängige Steuergeräte ist für den Kunden ja erstmal auch unerheblich, das bekommt er im Grunde gar nicht mit. Wichtig ist nur das direkte Userinnterface, da hat der W214 naturgemäß einen Vorsprung gegenüber dem 223 mit 2,5 Jahren späterer Markteinführung.

  • So leicht lässt sich das aber nicht vorziehen, die Mopf Umfänge müssen ja für die Baureihe entwickelt werden und liegen nicht irgendwo fertig im Regal. Und ob im Fahrzeug ein Zentralrechner werkelt oder mehrere unabhängige Steuergeräte ist für den Kunden ja erstmal auch unerheblich, das bekommt er im Grunde gar nicht mit. Wichtig ist nur das direkte Userinnterface, da hat der W214 naturgemäß einen Vorsprung gegenüber dem 223 mit 2,5 Jahren späterer Markteinführung.

    Daß den allermeisten Kunden egal ist, ob unter der Haube eine große Zahl von Steuergeräten werkelt oder ein Zentralrechner glaub ich gerne. Solange die Technik fehlerfrei funktioniert ist es den meisten egal.

    Daß die Mopfumfänge erst entwickelt werden müssen verstehe ich. Es ist aber viel vom Software Defined Vehicle die Rede, daß ua kürzere Abstände zwischen den Modellpflegen möglich machen soll, um technisch nicht abgehängt zu werden. Und mit Innovationsdruck meinte ich auch, daß zB Xpeng angekündigt hat in Zukunft innerhalb von 9 Monaten ein neues Modell entwickeln zu können. Dem wird man sich bei Mercedes stellen müssen. Von verantwortlicher Seite ist ja angekündigt worden, daß es nicht mehr reicht ein Modell auf den Markt zu bringen, vier Jare später zu überarbeiten und nach sieben Jahren den Nachfolger hinzustellen.

    Grüße

    Pano

    Einmal editiert, zuletzt von Pano (27. April 2023 um 14:29)

  • Daß die Mopfumfänge erst entwickelt werden müssen verstehe ich. Es ist aber viel vom Software Defined Vehicle die Rede, daß ua kürzere Abstände zwischen den Modellpflegen möglich machen soll, um technisch nicht abgehängt zu werden. Und mit Innovationsdruck meinte ich auch, daß zB Xpeng angekündigt hat in Zukunft innerhalb von 9 Monaten ein neues Modell entwickeln zu können. Dem wird man sich bei Mercedes stellen müssen. Von verantwortlicher Seite ist ja angekündigt worden, daß es nicht mehr reicht ein Modell auf den Markt zu bringen, vier Jare später zu überarbeiten und nach sieben Jahren den Nachfolger hinzustellen.

    Dass die Produktzyklen kürzer werden ist unstrittig, das ist intern auch längst erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen worden.

    Ein neues Modell innerhalb von 9 Monaten zu entwickeln darf man aber getrost ins Reich der Fabeln und Märchen verorten. Da sprechen einfach so viele Dinge dagegen, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Zulieferer brauchen ihrerseits Zeit um die angeforderten Bauteile entwickeln, erproben, produzieren und bereitstellen zu können. Das allein braucht pro Loop schon mehrere Monate. Dann muss man ganz banal ein Fahrzeug im Sommer wie im Winter absichern, das wird in 9 Monaten auch schwierig. Und wie sollen die ganzen Werkzeuge wie Karosseriepressen, Schmiedeteile, etc. jemals in solch kurzen Zyklen gebaut und in Betrieb genommen werden? Und dann versucht man ja zu guter letzt auch noch, eine neue Baureihe im Vergleich zum Vorgängger und Wettbewerb technisch weiterzuentwickeln oder sogar ganz neue Features ins Auto zu bringen. Das soll auch noch in den 9 Monaten geschehen? So dreiste Versprechungen bringt nicht mal Elon Musk ^^

  • Daß die Mopfumfänge erst entwickelt werden müssen verstehe ich. Es ist aber viel vom Software Defined Vehicle die Rede, daß ua kürzere Abstände zwischen den Modellpflegen möglich machen soll, um technisch nicht abgehängt zu werden. Und mit Innovationsdruck meinte ich auch, daß zB Xpeng angekündigt hat in Zukunft innerhalb von 9 Monaten ein neues Modell entwickeln zu können. Dem wird man sich bei Mercedes stellen müssen. Von verantwortlicher Seite ist ja angekündigt worden, daß es nicht mehr reicht ein Modell auf den Markt zu bringen, vier Jare später zu überarbeiten und nach sieben Jahren den Nachfolger hinzustellen.

    Grüße

    Pano

    Das erste ist ja bereits sichtbar mit dem ÄJ23/1 bei den großen EQs. ;) Und da folgt auch noch mehr.

    Das nächste ist, dass es einige Anpassungen bei MBUX NTG7 unterjährig gab für 206 und 223 mit Zero-Layer-Screen-Option.

    Die 9 Monate Entwicklungszeit für ein Modell bezieht XPeng vielleicht auch eine Derivat-Ableitung, aber sicherlich nicht für ein neues Modell im Sinne von neue Plattform, neue Batterietechnologie, neue Motoren… Das braucht einfach Zeit das marktreif zu applizieren. Da helfen auch tausend zusätzliche chinesische Programmierer nichts.

    Ansonsten bleibt bei 9 Monaten natürlich immer der Tesla-Beta-Weg. Mach irgendwas, nenn es Beta und lass den Kunden testen. Das wird aber niemals der Mercedes-Weg sein.

    Andersherum betrachtet: So richtig nah an den Fähigkeiten von MBUX ist kaum jemand gekommen. Also konnten bislang die Entwicklungszyklen und das Tempo diesbezüglich nicht so verkehrt sein.

    Druck ist insgesamt auf dem Kessel. Auch wenn ich da gerade heute erst das eine oder andere Knirschen in Zeitschienen gehört habe, aber das ist in der Entwicklung durchaus normal, kann am Ende auch wieder fixer gehen.

  • Ein neues Modell innerhalb von 9 Monaten zu entwickeln darf man aber getrost ins Reich der Fabeln und Märchen verorten. Da sprechen einfach so viele Dinge dagegen, da weiß man gar nicht wo man anfangen soll. Zulieferer brauchen ihrerseits Zeit um die angeforderten Bauteile entwickeln, erproben, produzieren und bereitstellen zu können. Das allein braucht pro Loop schon mehrere Monate. Dann muss man ganz banal ein Fahrzeug im Sommer wie im Winter absichern, das wird in 9 Monaten auch schwierig. Und wie sollen die ganzen Werkzeuge wie Karosseriepressen, Schmiedeteile, etc. jemals in solch kurzen Zyklen gebaut und in Betrieb genommen werden? Und dann versucht man ja zu guter letzt auch noch, eine neue Baureihe im Vergleich zum Vorgängger und Wettbewerb technisch weiterzuentwickeln oder sogar ganz neue Features ins Auto zu bringen. Das soll auch noch in den 9 Monaten geschehen? So dreiste Versprechungen bringt nicht mal Elon Musk ^^

    Die detailierte Auflistung ist sehr hillfreich, um technischen Laien wie mir deutlich zu machen, was zum Modellentwicklungsprozeß gehört. Vielen Dank dafür.

    Trotzdem sollte man das evtl etwas ernster nehmen als die vielen Ankündigungen, die Musk bis heute nicht bzw mit erheblicher Verspätung umsetzt (Autonomes Fahren, Cybertruck etc). Auch wenn die Adressaten uU Investoren sind, die Xpeng braucht weil man (noch) nicht profitabel ist, traue ich ihnen zu das Entwicklungstempo zumindest signifikat zu erhöhen.

    Andere sind auch an dem Thema dran. VW plant zB ein R&D-Zentrum in China, um die Enzwicklungszeit neuer Modelle um 30% zu reduzieren. Das wäre, wenn es gelingen würde, ein enormer Fortschritt. Evtl wg tausend zusätzlicher chinesischer Programmierer, gell driv3r ;)

    Noch ein Wort zu den Modellzyklen. Mit der Premiere des 214 hieß es in der Fachpresse, daß der neue E bis weit nach 2030 aushalten muß, um auf Märkten angeboten werden zu können, die in Sachen E-Mobilität noch nicht soweit sind. Etwas, was auch im Zusammenang mit der S-Klasse angesprochen wurde. Könnte da was dran sein?

    Grüße

    Pano

    PS: kaum reden wir darüber, schon steht es in der Presse :) : https://www.automobilwoche.de/bc-online/lehr…twicklungstempo

    3 Mal editiert, zuletzt von Pano (28. April 2023 um 14:40) aus folgendem Grund: Ergänzungen.

  • Druck ist insgesamt auf dem Kessel. Auch wenn ich da gerade heute erst das eine oder andere Knirschen in Zeitschienen gehört habe, aber das ist in der Entwicklung durchaus normal, kann am Ende auch wieder fixer gehen.

    Knirschen in Zeitschienen? Etwa im Zusammenhang mit MMA?

    Grüße

    Pano

  • Ja, aber R&D Zentren haben alle großen deutschen schon seit dutzenden Jahren in China, das ist nun nichts neues. Auch, dass diese eine Messe in China nun plötzlich die Augen geöffnet habe, als seien alle da blind unterwegs gewesen. Das mag vielleicht für die Pressevertreter zutreffen.

    Regelmäßig werden diverse chinesischen Fahrzeuge getestet (Assistenzsysteme, Infotainment) und intern in Benchmark-Reports bewertet oder eben auch ganz intensiv angeschaut bis auf die allerletzte kleine Schraube. ;)

    Für die Presse klingt eben die Story besser, wenn man der Wirtschaft andichtet, dass da zig deutsche Automanager in das ferne China reisen und denen beim Betreten der Auto China plötzlich die Kinnlade runterklappt, aufgrund der wundersamen guten Fahrzeuge, die dort herumstehen. Wie sagte der Kollege so schön: Das gehört ins Reich der Märchen und Fabeln.

    Ich denke es ist mehr oder minder ein offenes Geheimnis, dass aller Hersteller aktuelle Neuanläufe von Modellen so planen, dass die mit einem oder zwei Facelifts möglichst lange durchhalten. Sei es ein Audi Q7, der bald sein zweites Facelift erhalten wird, oder ein Porsche Macan, der schon 2 hinter sich hat oder ein BMW Mini Cooper, den man auch 2x "gemopft" hat, bis dann demnächst die neue Generation startet.

  • Regelmäßig werden diverse chinesischen Fahrzeuge getestet (Assistenzsysteme, Infotainment) und intern in Benchmark-Reports bewertet oder eben auch ganz intensiv angeschaut bis auf die allerletzte kleine Schraube. ;)

    Für die Presse klingt eben die Story besser, wenn man der Wirtschaft andichtet, dass da zig deutsche Automanager in das ferne China reisen und denen beim Betreten der Auto China plötzlich die Kinnlade runterklappt, aufgrund der wundersamen guten Fahrzeuge, die dort herumstehen. Wie sagte der Kollege so schön: Das gehört ins Reich der Märchen und Fabeln.

    Ich denke es ist mehr oder minder ein offenes Geheimnis, dass aller Hersteller aktuelle Neuanläufe von Modellen so planen, dass die mit einem oder zwei Facelifts möglichst lange durchhalten. Sei es ein Audi Q7, der bald sein zweites Facelift erhalten wird, oder ein Porsche Macan, der schon 2 hinter sich hat oder ein BMW Mini Cooper, den man auch 2x "gemopft" hat, bis dann demnächst die neue Generation startet.

    Und? Wurde beim Auseinandernehmen der Chinesichen Autos der Geist in der Maschine gefunden? Oder hat man festgestellt, daß die auch nur mit Wasser kochen?

    Daß speziell die Deutschen Pressevertreter so beeindruckt aus Shanghai berichtet haben hängt vermutlich mit dem großen Selbstvertrauen zusammen, daß die Chinesichen OEMs an den Tag gelegt haben. Außerdem haben sie es sehr geschickt verstanden einen übergroßen Medien-Buzz herzustellen, der weit über China hinaus wahrgenommen wurde, aber in erster Line das heimische Publikum ansprach. Interessant übrigens, daß eine klassische Automesse in China die Massen mobilisiert während überall sonst Messen abgesagt oder neu konzipiert werden.

    Andererseits ist schon länger bekannt, daß sich die Deutschen Hersteller sehr schwer tun ihre BEVs an die Chinesische Kundschaft zu verkaufen. Das hat eine Reihe von Gründen aber einer ist, daß das Technik- bzw Vernetzungslevel der Deutschen durchaus hinterher zu hinken scheint.

    Außerdem hat CFO-Wilhelm erst gestern angekündigt ua wg der Konkurrenz aus China das Entwicklungstempo anzuziehen, die Kapazitäten vor Ort auszubauen und die R&D-Ausgaben entgegen der ursprünglichen Planung zu erhöhen. Etwas, was in Q1 schon um 25% der Fall war.

    Überlange Modellzyklen gab es in der Vergangenheit ja auch schon. Der 126 musste 12 Jahre aushalten, weil der 140 umfangreich überarbeitet wurde bevor er auf den Markt kam. Die heutigen Beweggründe sind aber ganz anderer Natur.

    Grüße

    Pano

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