Da hier bereits auch mehrfach ein gewisser Ausblick auf die kommenden Jahre der unterschiedlichen Marken angesprochen wurde, sind die zwei folgenden Meldungen aus dem Stellantis-Universum höchst interessant:
https://www.electrive.net/2024/01/22/maserati-stoppt-arbeiten-an-e-limousine/
https://www.electrive.net/2024/01/22/opel-soll-plaene-fuer-elektrischen-manta-eingestampft-haben/
Wohin die Firma mit ihren "Core"- und "Top-End"-Marken steuert, scheint sie aktuell selbst nicht zu wissen. Das Hin und Her dauert nunmehr 10-15 Jahre an. Stattdessen wird die gute Marge in erster Linie über die strenge Kopplung von Citroen, Peugeot und Opel erreicht mit maximaler Reduktion auf das Wesentliche (siehe Meldung zu Opel und teilweise unter Ausweitung der Technik auf die Marke Jeep) und einigen wenigen, längst abgeschriebenen Ur-Alt-Produkten wie einem Challenger, einem Chrysler Pacifica und ein paar RAM-Pick-Ups, die sich zur Not irgendwie in den Markt drücken lassen, erreicht. Plus ein nicht erhebliches und erfolgreiches Van-/Transporter-Geschäft.
Als hohes Risiko betrachte ich die Opel-Entscheidungen. Wenn nicht jede Marke irgendeine Form von "Begehrlichkeit" oder "Halo-Fahrzeug" anbietet, dann wird sie in einem Commodity-Sumpf versinken. Fiat hat mehr als gut daran getan den 500 wiederzubeleben, Citroen lebt weiterhin seine "Experimente" wie den Ami. Opel um jeden "Spaß" zu beschneiden halte ich für grundlegend falsch. Ähnliches zeigt sich in der Seat-Cupra-Transformation. Die Verlagerung des "Spaß'" zu Cupra nimmt der Marke Seat drastisch an Begehrlichkeit. (Wobei in diesem Fall der Shift bewusst gewollt ist). Selbst bei VW hat man sich Extravaganzen wie einen Touareg, einen Arteon (Shooting Brake) oder ein T-Roc Cabriolet geleistet. Oder leistet sich bewusst Modelle wie einen Golf R Variant. Selbst in München ist angekommen, dass z.B. ein M3 touring mehr als nur finanziellen Sinn ergeben kann.
Ich hoffe Tavares homogenisiert nicht alle Marken so sehr, dass sie hinterher vollkommen an Identität eingebüßt haben. Jede Marke sollte einen gewissen Spielraum für Faszination/Markenbindung über Produkte haben dürfen bzw. müssen.