Naja, ein typisch reißerischer Artikel mit am Ende relativ wenig Substanz. Der MB Passion Artikel verweist auf die Frankfurter Rundschau, die wiederum zitiert das Portal BW24.de, und wenn man dort nachliest beruft man sich auf einen Artikel der Wirtschaftswoche. Wenn man es dort dann hinter die Paywall geschafft hat, ist man endlich am Ende der langen Abschreibreihe angekommen und hat die Originalmeldung gefunden.
Die WiWo wiederum beruft sich auf einen "Kenner der Prozesse" und einen "anderen Kenner". Es folgen ein paar Horrorgeschichten aus dem gehobenen Management, bis man dann im zweiten Teil der Meldung zum eigentlichen Kern vordringt. Dort wird relativ präzise das Vorgehen mit Mails und persönlichen Gesprächen geschildert, inklusive detaillierter Beschreibungen der verschiedenen Abfindungsmodelle und Konditionen. Und dort findet sich dann auch der entscheidende Satz: "Mitarbeiter die die Angebote nicht interessant finden, können diese ablehnen".
Und genau so läuft es auch. Ausnahmslos jeder trifft sich mit seinem übergeordneten Vorgesetzten, entweder zu zweit oder in Begleitung eines Vertrauensmanns der Wahl des Mitarbeiters. Und wenn man in dem Gespräch direkt sagt, dass man kein Interesse hat, ist der Termin auch schon wieder vorbei. Es wird im zentralen HR System ein Haken gesetzt und das Thema ist durch. Die ganzen angedeuteten Grausamkeiten mit Druckaufbau und Zermürbung haben im Bereich der Tarifangestellten keine Grundlage. Das Unternehmen hat keinerlei Handhabe, um Beschäftigte aus gültigen Arbeitsverträgen zu drängen. Und sollte es doch irgendwo zu Versuchen kommen, wäre das ein gefundenes Fressen für den Betriebsrat um die Geschäftsleitung vorführen zu können.