• Als hohes Risiko betrachte ich die Opel-Entscheidungen. Wenn nicht jede Marke irgendeine Form von "Begehrlichkeit" oder "Halo-Fahrzeug" anbietet, dann wird sie in einem Commodity-Sumpf versinken. Fiat hat mehr als gut daran getan den 500 wiederzubeleben, Citroen lebt weiterhin seine "Experimente" wie den Ami. Opel um jeden "Spaß" zu beschneiden halte ich für grundlegend falsch. Ähnliches zeigt sich in der Seat-Cupra-Transformation. Die Verlagerung des "Spaß'" zu Cupra nimmt der Marke Seat drastisch an Begehrlichkeit. (Wobei in diesem Fall der Shift bewusst gewollt ist). Selbst bei VW hat man sich Extravaganzen wie einen Touareg, einen Arteon (Shooting Brake) oder ein T-Roc Cabriolet geleistet. Oder leistet sich bewusst Modelle wie einen Golf R Variant. Selbst in München ist angekommen, dass z.B. ein M3 touring mehr als nur finanziellen Sinn ergeben kann.

    Ich hoffe Tavares homogenisiert nicht alle Marken so sehr, dass sie hinterher vollkommen an Identität eingebüßt haben. Jede Marke sollte einen gewissen Spielraum für Faszination/Markenbindung über Produkte haben dürfen bzw. müssen.

    Volle Zustimmung :thumbup:

    Wenn man an Stellantis denkt, denkt man nur an folgende Autos: In Europa: der 500er ( der aber als Elektro sehr teuer geworden ist) und den Fiat Ducato, vereinzelt sieht man noch Alfa Romeo Stelvios. Der Corsa ist ein umgelabelter 208er, bei beiden wurden die Sportversionen eingedampft. Opel wird, wie Du richtig erwähnt hast klein gehalten, anstatt Ihre Tradition zu nutzen, die OPC Modelle waren bei Motorsport Fans immer sehr beliebt.

    Citroën gönnt sich als Extravaganz den chinesischen C5X und die DS Modelle, welche immerhin von der französischen Regierung genutzt werden.
    Peugeot hat noch den 508 PSE und das Le Mans Programm , aber Kultautos wie der 205GTi,206RC,207RC,208GTi werden nicht mehr angeboten.

    In den USA dominieren der RAM, der Wrangler und der Grand Cherokee( letzterer war in der Schweiz sehr beliebt, aber das aktuelle Modell mit PHEV ist uninteressant geworden).

    Ich habe mal meinen Mercedes Benz Verkäufer gefragt, weshalb Sie als Dorfhändler G-AMGs und AMG GT-R im Showroom haben, seine Antwort:

    Die Autos ziehen die Kunden wie ein Magnet in den Showroom, wenn sie anschliessend Ihren C200 bestellen, kombinieren sie es gerne mit einer Sitzprobe in einem der Dreamcars. Der Glanz der Dreamcars färbt auch auf die Butterbrot Modelle ab :)

  • Das Thema Identität für Opel (bzw. die Abgrenzung zu Peugeot) ist mit Sicherheit die schwierigste Fragestellung gerade - ich denke das Tavares Opel ursprünglich auch nur gekauft hatte um sofort zur Nummer 2 in Europa zu werden. Dennoch finde ich dass die Produkte wieder mehr Identität haben als vorher (z.B. Mokka) - und der Corsa ist letztes Jahr immerhin der (mit Abstand) meistverkaufte Kleinwagen in D gewesen, während sein Bruder 208 das meistverkaufte Auto Europas ist.

    Die anderen Marken haben alle schon relativ eindeutige "Identitäten" - Citroen soll jetzt zudem stärker als pfiffige Dacia Alternative platziert werden.

    Dennoch wird der Konzern 2023 wahrscheinlich der renditestärkste Hersteller der Welt gewesen sein, von Taveres soll es ein Zitat geben dass sich 60% weniger Autos verkaufen könnten ohne Verluste zu schreiben!

    Zudem sollten sie mit umfassenden Kooperationen mit Amazon, Foxconn oder auch ACC (wir sind ja immernoch bei MB Passion) sowie mit wirklich interessanten chinesischen Investments über "Stellantis Ventures" auch strategisch nicht unterschätzt werden.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!