IAA 2023: Das ist die neue E-Klasse als All-Terrain

  • Hat der AT wirklich 235/55 18" Räder als Grundausstattung?

    Ich kann es kaum glauben, hat doch der 213er AT als Grundausstattung schon 245/45 19" Räder.

    :/

    Das ist schon korrekt so. Die 235/55R18 vom S214 AT sind vom Durchmesser größer als die 245/45R19 vom S213 AT. Der S213AT hatte ein 715er RR-Szenario, der S214AT hat 725. Somit hat man im S214AT ein größeres Rad und gleichzeitig eine höhere Reifenflanke, was ja für den Offroadeinsatz vorteilhaft ist.

  • Was sind die Vorteile von Luftfederungen mit einer oder mehreren Kammern?

    Grundsätzlich haben Luftfederungen den Vorteil besserer Einstellmöglichkeiten, tendenziell aber ein schlechteres oder "plumperes" Ansprechverhalten im Vergleich zu einer klassischen Stahlfeder. Mit Mehrkammern wird dem durch unterschiedlich ausgelegte Kammern entgegengearbeitet - gleichzeitig wird die Konstruktion dadurch aber auch umso komplexer - manchmal kommt man wohl zum Schluss mit der einfacheren Technik in Summe nicht schlechter zu "fahren" (glaube hier weniger an ein reines Kostenthema).

    Einmal editiert, zuletzt von Snoubort (4. September 2023 um 13:57)

  • Grundsätzlich haben Luftfederungen den Vorteil besserer Einstellmöglichkeiten, tendenziell aber ein schlechteres oder "plumperes" Ansprechverhalten im Vergleich zu einer klassischen Stahlfeder. Mit Mehrkammern wird dem durch unterschiedlich ausgelegte Kammern entgegengearbeitet - gleichzeitig wird die Konstruktion dadurch aber auch umso komplexer - manchmal kommt man wohl zum Schluss mit der einfacheren Technik in Summe nicht schlechter zu "fahren" (glaube hier weniger an ein reines Kostenthema).

    Dem kann man nicht viel hinzufügen, im Grunde (fast) alles richtig. Nur dienen die Mehrkammerluftfedern nicht unbedingt dazu, das Ansprechverhalten zu verbessern, sondern um mit dem zu- oder abschalten der einzelnen Kammern die Steifigkeit der Feder je nach Fahrsituation anzupassen. Tatsächlich hat die Mehrkammerluftfeder auf Grund der komplexeren Struktur mit mehreren Luftbälgen ein größeres Harshnessproblem als die Einkammerluftfeder. Die Stahlfeder ist im Kleinsignalbereich in der Regel der Luftfeder aber tatsächlich überlegen. Einen Riesenanteil hat bezüglich Komfort die elektronisch geregelte adaptive Dämpfung, die ist aber unabhängig von der Luftfeder und funktioniert auch mit Stahl hervorragend.

    Größter Vorteil der Luftfeder allgemein ist natürlich, dass das Fahrzeug unabhängig von der Beladung oder Anzahl der Passagiere immer im richtigen Niveau steht (und fährt).

  • Dem kann man nicht viel hinzufügen, im Grunde (fast) alles richtig. Nur dienen die Mehrkammerluftfedern nicht unbedingt dazu, das Ansprechverhalten zu verbessern, sondern um mit dem zu- oder abschalten der einzelnen Kammern die Steifigkeit der Feder je nach Fahrsituation anzupassen. Tatsächlich hat die Mehrkammerluftfeder auf Grund der komplexeren Struktur mit mehreren Luftbälgen ein größeres Harshnessproblem als die Einkammerluftfeder. Die Stahlfeder ist im Kleinsignalbereich in der Regel der Luftfeder aber tatsächlich überlegen. Einen Riesenanteil hat bezüglich Komfort die elektronisch geregelte adaptive Dämpfung, die ist aber unabhängig von der Luftfeder und funktioniert auch mit Stahl hervorragend.

    Größter Vorteil der Luftfeder allgemein ist natürlich, dass das Fahrzeug unabhängig von der Beladung oder Anzahl der Passagiere immer im richtigen Niveau steht (und fährt).

    Immer diese Details - deshalb bin ich halt nur blöder BWL und wäre als Entwicklungschef völlig ungeeignet ;)

  • MBRD_Ingenieur

    Welche Vorteile haben die Frequenz geregelten Dämpfer gegenüber herkömmlichen Dämpfern, ich sehe das Mercedes Benz beim Serienfahrwerk durch die Bank nur noch entsprechende Dämpfer verbaut.

    Frequenzselektive Dämpfer sollen abhängig von der Anregungsfrequenz unterschiedliche Dämpfkräfte liefern. So will man bei kleinen Anregungen das Fahrzeug möglichst frei schwingen lassen und bei starken Anregung möglichst viel Dämpfkraft haben um die Bewegungen der Karosserie einzufangen (stark vereinfacht, das Ganze ist sehr viel komplexer).

    Passive frequenzselektive Dämpfer sind allerdings sehr komplex und werden bei MB auch nicht mehr verbaut. Man findet stattdessen amplitudenselektive Dämpfer, die nicht anhand der Anregungsfrequenz sondern anhand der Anregungsamplitude unterschiedliche Dämpfkräfte liefern. Das Grundprinzip bleibt das gleiche, sie sind aber einfacher in der Konstruktion und in der Abstimmung.

  • Frequenzselektive Dämpfer sollen abhängig von der Anregungsfrequenz unterschiedliche Dämpfkräfte liefern. So will man bei kleinen Anregungen das Fahrzeug möglichst frei schwingen lassen und bei starken Anregung möglichst viel Dämpfkraft haben um die Bewegungen der Karosserie einzufangen (stark vereinfacht, das Ganze ist sehr viel komplexer).

    Passive frequenzselektive Dämpfer sind allerdings sehr komplex und werden bei MB auch nicht mehr verbaut. Man findet stattdessen amplitudenselektive Dämpfer, die nicht anhand der Anregungsfrequenz sondern anhand der Anregungsamplitude unterschiedliche Dämpfkräfte liefern. Das Grundprinzip bleibt das gleiche, sie sind aber einfacher in der Konstruktion und in der Abstimmung.

    Vielen Dank für die ausführliche Erklärung :thumbup:

    Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es darum die Autos bei gleichbleibendem Komfort agiler zu machen, da die höheren Dämpfkräfte auch für weniger Seitenneigung sorgen.

    Arbeiten beide Systeme mit 2 stufigen Dämpfern, welche je nach Anregung entweder Bypassventile oder das Hauptventil nutzen?

    Wenn es zu diesem Thema ein Buch von Springer Professional gibt, würde ich das sehr gerne lesen.

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