Automobilwirtschaft ein Thema für das Forum?

  • Es kommt immer wieder vor, daß im Blog wirtschaftsbezogene Themen sehr kontrovers diskutiert werden. Ist auch kein Wunder da sich die Automobilwirtschaft in einem weitreichenden Transformationsprozeß befindet, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Deswegen ein weiteres Mal die Frage, ob Interesse an einer eigenen Rubrik besteht?

    Da könnte man zB darüber reden, daß Smart-Partner Geely bei Aston Martin eingestiegen ist während Mercedes weitere 60 Mio investiert hat. Mir ist nicht ganz klar was Geely vorhat, da man bereits bei Lotus das Sagen hat. Und warum Mercedes bei AM eingestiegen ist und es nicht nur bei Motoren- und MBUX-Lieferungen belässt habe ich bis heute nicht so ganz verstanden.

    Grüße

    Pano

  • Pano 2. Oktober 2022 um 14:18

    Hat den Titel des Themas von „Automobilwirtschaft ein Thema für den Blog?“ zu „Automobilwirtschaft ein Thema für das Forum?“ geändert.
  • Gerne!

    Zu Geely: ich finde es ziemlich interessant, wie die bisher in Europa vorgegangen sind - zunächst mit dem Kauf von Volvo, wo man allen Unkenrufen zum Trotz sehr viel investiert hatte, inkl. in mit Europäischen Spitzen-Fachleute besetzten Verwaltungsrat und Managing Board - also nichts von wegen günstig und schnell das KnowHow nach China abziehen. Und auch bei Smart gefällt mir was ich bisher sehe.

    Jetzt ist man mit Volvo, Polestar, Lynk, Smart, AM und Geely + die Anteile von Li Shufu an Daimler, ähm sorry, MBG allein in Europa ziemlich interessant vertreten (auch bzgl. Vertriebskonzepte), wobei ich mich über die aktuellen Entwicklungen in China gerade überhaupt nicht auskenne.

    Nicht zu vergessen auch die Position im (internationalen) Truck Business!

    Zu AM: ich denke es ging da auch um gegenseitiges Zeigen von Verbindlichkeit - F1, Geely etc..

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab den Artikel gestern schon komplett gelesen.... und der Trend gefällt mir gar nicht. Gerade der Vermerk "aufgrund der Luxusstrategie von Mercedes" ... scheint es so, als ob man sich mit genau dieser nicht identifizieren möchte oder kann.

  • Gerne!

    Zu Geely: ich finde es ziemlich interessant, wie die bisher in Europa vorgegangen sind - zunächst mit dem Kauf von Volvo, wo man allen Unkenrufen zum Trotz sehr viel investiert hatte, inkl. in mit Europäischen Spitzen-Fachleute besetzten Verwaltungsrat und Managing Board - also nichts von wegen günstig und schnell das KnowHow nach China abziehen. Und auch bei Smart gefällt mir was ich bisher sehe.

    Jetzt ist man mit Volvo, Polestar, Lynk, Smart, AM und Geely + die Anteile von Li Shufu an Daimler, ähm sorry, MBG allein in Europa ziemlich interessant vertreten (auch bzgl. Vertriebskonzepte), wobei ich mich über die aktuellen Entwicklungen in China gerade überhaupt nicht auskenne.

    Nicht zu vergessen auch die Position im (internationalen) Truck Business!

    Zu AM: ich denke es ging da auch um gegenseitiges Zeigen von Verbindlichkeit - F1, Geely etc..

    Natürlich steckt bei Geely und das Know-How und das Diktat in China. Ist alles eine Illusion, um da mal ganz ehrlich zu sein. Siehe Plattformen, die mit China genutzt werden, Volvos aus China für den Weltmarkt etc.

    Die Krux an der Sache ist doch, dass "die Chinesen" über die letzten Jahre und Jahrzehnte all das gelernt (abgeschaut) haben, was ansprechenden Automobilbau ausmacht. Und dass sie parallel noch richtig bei Tech-Themen Gas geben. Mit bester staatlicher Unterstützung.

    Jeder Volvo ist chinesischer als es ein Mercedes ist, das ist nunmal die Wahrheit.

    Geely sollte eher Acht darauf geben, sich nicht in zu vielen Investments links und rechts zu verzetteln. Für was die Marke Lynk genau stehen mag, hat bislang kaum ein Kunde diesseits des Urals verstanden behaupte ich (und das beginnt schon bei der recht wahllosen Namensgebung, die ich ebenso bei smart bislang kritisch beäuge).

    Gab im Hause zuletzt einen Dialog mit dem China-Vorstand zum Thema China, bei dem klar wurde: So einfach kommt niemand aus der europäischen Wirtschaft ohne China aus bzw. aus China heraus. Und die Chinesen muss man für klug genug halten, dass sie ihren Markt und ihr Land nicht mit anderen politischen Aktionen "zu machen", weil sie inzwischen auch ihre eigene Wirtschaft damit in den Abgrund schießen würden.

  • Ich hab den Artikel gestern schon komplett gelesen.... und der Trend gefällt mir gar nicht. Gerade der Vermerk "aufgrund der Luxusstrategie von Mercedes" ... scheint es so, als ob man sich mit genau dieser nicht identifizieren möchte oder kann.

    Damit hängt das eher weniger zusammen. Immerhin hat auch Kloz erst jüngst in MAR2020 investiert.

    Die Händler suchen sich eher aufgrund der Reorganisation der Vertriebsstrukturen Alternativen, und können mit ihrem Know-How insbesondere bei den ausländischen Marken punkten, die von europäischen Vertrieb nun gar keine Ahnung haben und es sich in großen Teilen sparen wollen einen eigenen Vertrieb aufzubauen. Win-win für beide Seiten, kann MBAG erst einmal relativ egal sein.

    Was generell ein Missverständnis zu sein scheint, ist das Reizwort "Luxus". Weder macht man die Kompaktklasse zu, noch sollen nur noch Maybachs, AMGs und Gs verkauft werden. Beginnt damit, dass man weiter profitabel wachsen möchte und hört auf, dass man eine eigene Kompaktwagenplattform an den Start bringt. Nur sollen statt hunderten billiger schwarzer A180 Basic eben lieber ein paar dutzend 250er AMG-Line auf den Straßen sein. Kann daran nichts falsches erkennen.

    Dass man sich für die Einlösung des Bekenntnisses zu "Luxus" in einigen Bereichen noch strecken muss, sehe ich absolut genau so. In manchen Bereichen ist man ein gutes Stück von "Luxus" in einigen sogar von "Premium" entfernt. ;)

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