Die neue E-Klasse wird mindestens 18 % teurer

  • Volle Zustimmung :thumbup: Ich hab meinen Kommentar in rot ergänzt.

    Eine Anmerkung zum letzten Satz, die Motoren werden sogar bei Valeo-Siemens eingekauft, ähnlich wie man Quarzwerke ebenfalls in der Regel einkauft. Die Chinesen durchschauen diese Politik und kaufen drum keine deutschen Premium Elektroautos.


  • Genau, das was mechanische Uhren auszeichnet sind nicht die reinen Leistungsdaten, sondern dass sie "real" sind, eben nicht irgendein Standardprodukt mit draufgepappten Label (oder tausenden Labels). Zudem sind sie auch natürlich knapp - weil man nicht mal einfach so im nächsten Jahr doppelt so viele produzieren kann - das benötigt Jahre des Aufbaus an entsprechend ausgebildeten Uhrmachern. Das perfekte Pendant dazu im Automobilbau ist die G-Klasse.

  • Genau, das was mechanische Uhren auszeichnet sind nicht die reinen Leistungsdaten, sondern dass sie "real" sind, eben nicht irgendein Standardprodukt mit draufgepappten Label (oder tausenden Labels). Zudem sind sie auch natürlich knapp - weil man nicht mal einfach so im nächsten Jahr doppelt so viele produzieren kann - das benötigt Jahre des Aufbaus an entsprechend ausgebildeten Uhrmachern. Das perfekte Pendant dazu im Automobilbau ist die G-Klasse.

    Sehr treffend formuliert :thumbup:

    Den SL könnte man ebenfalls dazuzählen und bei Porsche den 911er. Man sieht ja wie populär diese Autos sind, achtet mal auf die Mimik der Fahrer, oft strahlen sie vor Freude    ^^   


  • Also ich spare es mir die Beiträge zu zitieren, aber wer sich ernsthaft mit Elektromotoren oder elektrischen Antrieben/Antriebssträngen auseinander setzt weiß, dass das oberflächlich-reißerische Vergleichen mit einer 0815-Quarzuhr weit verfehlt ist. Insbesondere da sich die Entwicklung für die Antriebe noch am Anfang "ihrer Zeit" befindet.

    eATS 2.0 ist eine gänzliche Eigenentwicklung, ebenso wie es EDU 3.0 ist. Inklusive nahezu sämtlicher Peripherie von Inverter, 2-Gang-Getriebe und 800V-Netz und Achse. Vom YASA-Motor für AMG.EA spreche ich dabei noch gar nicht. Oder dem Aufwand für den "EQG".

    Und ebenso entwickeln die VWler ihre eigenen Motoren, BMW hat sie schon (dafür sind sie bislang noch nicht auf den Batteriezellenzug aufgesprungen auf dem mittlerweile nahezu alle sind).

    Ich kann mich an keinen E-Auto-Hersteller erinnern, der von Anfang alles in Perfektion selbst gefertigt und ausgeführt hätte.

    Und sind wir einmal ehrlich: Was nützt ein "Rolex"-Antrieb, bei mangelhafter Integration in ein Gesamtkonzept. Aktuell bekommt Lucid seine Schüsseln nicht aus der Fabrik trotz saudischem Geld. Byton hat längst zugesperrt. Tesla hadert mit den neuen 4680-Zellen. Bei den gehypten BYDs und Geelys und sonst wem irritieren mich die sehr irdischen und altherkömmlichen WLTP-Reichweiten der Produkte.

    Zudem auch schön nachzulesen im China vs. Deutschland-Vergleich des EQE SUV mit dem Nio EL7: Macht der Nio mit mehr Power den Mercedes platt?

    Und selbst beim "China-Smart" sagen die allermeisten Stimme "hübsche Kischd" statt "nee, da ist der E-Motor aber gar nicht von smart".

    Und wer sich nicht bis zur IAA gedulden kann, für den habe ich folgenden Link - der wahrscheinlich fast ein eigenes Thema wert wäre:

    New Mercedes CLA Spied With Final Lights And Production Body

    Ich erinnere noch einmal an den Marathon. Kilometer 8 oder 9. ;)

  • Den SL könnte man ebenfalls dazuzählen und bei Porsche den 911er. Man sieht ja wie populär diese Autos sind, achtet mal auf die Mimik der Fahrer, oft strahlen sie vor Freude ^^

    Bei meinem Vater sah ich zuletzt vor allem maximale Ernüchterung und Fassungslosigkeit, welche langsam in Galgenhumor umschlägt. Aber das ist eine gänzlich andere Geschichte. :S

  • Bei meinem Vater sah ich zuletzt vor allem maximale Ernüchterung und Fassungslosigkeit, welche langsam in Galgenhumor umschlägt. Aber das ist eine gänzlich andere Geschichte. :S

    Ah, er fährt den 911er mit Problemen, den Du mal erwähnt hast?

    Aber eine hochinteressante, wird er gewandelt?

  • Hochinteressant :thumbup: Dankeschön :)

    Es zeigt doch wie aufwändig es ist, ähnlich wie beim W206 C63SE.

    An der Emotionslosigkeit von Elektroautos ändert es dennoch nix.

  • Eben, es geht nicht um den technischen Vergleich BEV und Quarzuhr, sondern um den Vergleich wie beides die Branche verändert.

    Dass die Differenzierungsmöglichkeiten abnehmen bzw. dass ein Elektromotor mechanisch wesentlich weniger aufwendig / komplex ist, egal wie komplex der „elektronische“ Bereich sein mag, ist unbestritten. Hier gelten gerade bzgl. Innovationen absolute Economics of scale, es ist schier unmöglich als „Kleinserienhersteller“ hier Innovationsführer werden / bleiben zu können.

    Ähnliches Beispiel Röhrenfernseher (mit edlen Kleinserienherstellern, auch aus D) vs. LED (oder Oled oder was auch immer): Hightech Innovationswettkampf der ganz, ganz Großen (Asiaten).

    Und es ging um den emotionalen Aspekt alte „analoge“ Welt vs. neue digitale, wie z.B. auch Schallplatte vs. CD: auch hier geht es nicht um den technischen Vergleich CD vs BEV, aber auch hier ist das neue Produkt dem alten in allem überlegen, aber die Emotionalität ist verloren gegangen. CDs sind heute wieder weg, mit Schalplatten / -Spielern wird heute noch / wieder gutes Geld verdient.

    Einmal editiert, zuletzt von Snoubort (15. August 2023 um 20:54)

  • Eben, es geht nicht um den technischen Vergleich BEV und Quarzuhr, sondern um den Vergleich wie beides die Branche verändert.

    Dass die Differenzierungsmöglichkeiten abnehmen bzw. dass ein Elektromotor mechanisch wesentlich weniger aufwendig / komplex ist, egal wie komplex der „elektronische“ Bereich sein mag, ist unbestritten. Hier gelten gerade bzgl. Innovationen absolute Economics of scale, es ist schier unmöglich als „Kleinserienhersteller“ hier Innovationsführer werden / bleiben zu können.

    Ähnliches Beispiel Röhrenfernseher (mit edlen Kleinserienherstellern, auch aus D) vs. LED (oder Oled oder was auch immer): Hightech Innovationswettkampf der ganz, ganz Großen (Asiaten).

    Und es ging um den emotionalen Aspekt alte „analoge“ Welt vs. neue digitale, wie z.B. auch Schallplatte vs. CD: auch hier geht es nicht um den technischen Vergleich CD vs BEV, aber auch hier ist das neue Produkt dem alten in allem überlegen, aber die Emotionalität ist verloren gegangen. CDs sind heute wieder weg, mit Schalplatten / -Spielern wird heute noch / wieder gutes Geld verdient.

    Genau darum geht es.

    Egal wie man den Elektromotor konzipiert, Sound hat er keinen, Leistung hat er je nach Dimensionierung sehr viel.

    Effizient sind sie bereits, die Unterschiede sind eher gering.

    Die Reichweite und Ladeleistung hängt von der Batterie ab, die wirkt sich zwar auf den Alltag, nicht aber auf die Emotionen aus.

  • Je "konstruktiver" / handwerklicher ein Produkt ist, desto eher ist es für Nischenhersteller möglich Innovationsführer zu sein bzw. sich von der Konkurrenz abzugrenzen- je digitaler / Hightech (und weniger Handarbeit), je unmöglicher ist es als "kleiner" mitmischen zu können.

    Was Källenius zwischendrin ja am liebsten wollte (mit seinen LVMH Schwärmereien), war einfache / an sich austauschbare Produkte über reines Labeling zu emotionalisieren - davon scheint er aber schon etwas länger wieder abgekommen zu sein.

  • Eben, es geht nicht um den technischen Vergleich BEV und Quarzuhr, sondern um den Vergleich wie beides die Branche verändert.

    Dass die Differenzierungsmöglichkeiten abnehmen bzw. dass ein Elektromotor mechanisch wesentlich weniger aufwendig / komplex ist, egal wie komplex der „elektronische“ Bereich sein mag, ist unbestritten. Hier gelten gerade bzgl. Innovationen absolute Economics of scale, es ist schier unmöglich als „Kleinserienhersteller“ hier Innovationsführer werden / bleiben zu können.

    Ähnliches Beispiel Röhrenfernseher (mit edlen Kleinserienherstellern, auch aus D) vs. LED (oder Oled oder was auch immer): Hightech Innovationswettkampf der ganz, ganz Großen (Asiaten).

    Und es ging um den emotionalen Aspekt alte „analoge“ Welt vs. neue digitale, wie z.B. auch Schallplatte vs. CD: auch hier geht es nicht um den technischen Vergleich CD vs BEV, aber auch hier ist das neue Produkt dem alten in allem überlegen, aber die Emotionalität ist verloren gegangen. CDs sind heute wieder weg, mit Schalplatten / -Spielern wird heute noch / wieder gutes Geld verdient.

    Einerseits gibt es noch ausreichend Differenzierungsmöglichkeiten, andererseits sind diese "schwieriger" an den Kunden zu kommunizieren, da stärker interaktions- bzw. erlebnisbasiert und somit für den Großteil der Bevölkerung auch noch gänzlich unbekannt. Siehe Klassiker wie "max. Ladeleistung" vs. "durchschnittlich. Ladeleistung".

    Die Kleinserienvergleiche mögen schön und gut sein: Aber sollte dieses Nischenwesen ("Liebhaberei") das Ziel der MBAG sein? Die wahre Herausforderung für einen Aston Martin, Ferrari oder Lamborghini steht noch aus. Und wo ein Jaguar heute steht ist auch deutlich zu sehen.

    Die Emotion nur über den Ton und das Arbeiten von mechanischen Bauteilen des Antriebs zu definieren finde ich aus heutiger - und vor allem zukünftiger Sicht - zu kurz gesprungen. Wie oft habe ich früher (jugendlicher Leichtsinn?) gerne die Taste für die Sportabgasanlage gedrückt und bin heute zufrieden wenn ich geräuschlos - aber mehr als kraftvoll und souverän - durch den Verkehr schwimmen kann. Autobahn wie Stadtverkehr. Und wie überraschend viel "Emotion" für mich mittlerweile in Interaktion und Erlebnis mit dem Fahrzeug steckt. Mit anderen Worten: Auch auf dem Weg zu "Luxury" sind erst die ersten Kilometer gemacht.

    Abgesehen davon: Weder der Uhren- noch der Musikträgermarkt sind politisch in irgendeiner Form reguliert. Von daher hinkt der Vergleich leider immer ein wenig.

  • Je "konstruktiver" / handwerklicher ein Produkt ist, desto eher ist es für Nischenhersteller möglich Innovationsführer zu sein bzw. sich von der Konkurrenz abzugrenzen- je digitaler / Hightech (und weniger Handarbeit), je unmöglicher ist es als "kleiner" mitmischen zu können.

    Was das Thema "Handwerk" im Sinne von Begehrlichkeit und Differenzierung angeht, bin ich ganz bei dir. Das sehe ich ganz genau so.

    Ein paar "handwerkliche" Optionen sehe ich noch kurz- bis mittelfristig in der Planung.

  • Eine Anmerkung zum letzten Satz, die Motoren werden sogar bei Valeo-Siemens eingekauft, ähnlich wie man Quarzwerke ebenfalls in der Regel einkauft. Die Chinesen durchschauen diese Politik und kaufen drum keine deutschen Premium Elektroautos.


    BMW baut aber selbst entwickelte E-Motoren in die i-Modelle ein. Trotzdem kommen auch die in China nicht aus dem Quark.

    Grüße

    Pano

  • BMW baut aber selbst entwickelte E-Motoren in die i-Modelle ein. Trotzdem kommen auch die in China nicht aus dem Quark.

    Grüße

    Pano

    Wenn man das Strompedal betätigt spielt es keine Rolle, der Motor im EQS beschleunigt genauso druckvoll und leise wie das BMW Pendant. Insofern verstehe ich Mercedes Benz, dass sie einen hochwertigen Antrieb dazukaufen.

    Die fehlende Nachfrage liegt an der Kundschaft und nicht am Produkt.

  • Einerseits gibt es noch ausreichend Differenzierungsmöglichkeiten, andererseits sind diese "schwieriger" an den Kunden zu kommunizieren, da stärker interaktions- bzw. erlebnisbasiert und somit für den Großteil der Bevölkerung auch noch gänzlich unbekannt. Siehe Klassiker wie "max. Ladeleistung" vs. "durchschnittlich. Ladeleistung".

    Die Kleinserienvergleiche mögen schön und gut sein: Aber sollte dieses Nischenwesen ("Liebhaberei") das Ziel der MBAG sein? Die wahre Herausforderung für einen Aston Martin, Ferrari oder Lamborghini steht noch aus. Und wo ein Jaguar heute steht ist auch deutlich zu sehen.

    Die Emotion nur über den Ton und das Arbeiten von mechanischen Bauteilen des Antriebs zu definieren finde ich aus heutiger - und vor allem zukünftiger Sicht - zu kurz gesprungen. Wie oft habe ich früher (jugendlicher Leichtsinn?) gerne die Taste für die Sportabgasanlage gedrückt und bin heute zufrieden wenn ich geräuschlos - aber mehr als kraftvoll und souverän - durch den Verkehr schwimmen kann. Autobahn wie Stadtverkehr. Und wie überraschend viel "Emotion" für mich mittlerweile in Interaktion und Erlebnis mit dem Fahrzeug steckt. Mit anderen Worten: Auch auf dem Weg zu "Luxury" sind erst die ersten Kilometer gemacht.

    Abgesehen davon: Weder der Uhren- noch der Musikträgermarkt sind politisch in irgendeiner Form reguliert. Von daher hinkt der Vergleich leider immer ein wenig.

    Ich finde den ersten Punkt sehr spannend, kannst Du Ihn anhand eines aktuellen EQS erklären. Der lässt mich komplett kalt.

    Jaguar versucht sich als Elektroautohersteller in der Maybach/Rolls Royce Preisklasse, ich hab meine Zweifel ob das passen wird. :/

    Aus meiner Sicht war der F-Type der letzte richtige Jaguar :)

    Die Liebhaberei bezog sich primär auf AMG oder eine andere Sub Marke.

    Für die von Dir genannten Hersteller wird es eine enorme Herausforderung werden, das sehe ich ähnlich , zumal nun sogar der Ruf nach Handschaltungen und Saugmotoren laut wird. (bekanntlich das glatte Gegenteil vom E-Antrieb).

    Luxury geht mit dem E-Antrieb das sehe ich genauso, aber mit der Zeit wird mir das Auto zu langweilig, da nützt auch die schönste Ambientebeleuchtung nichts.

    Ich konnte , bevor ich mir das erste Elektroauto gekauft habe, mit Sound wenig anfangen.

    Erst seitdem ich im Alltag ein sehr starkes Elektroauto fahre, geniesse ich den Sound eines Verbrennungsmotors.

    Allerdings fahre auch ich meistens mit geschlossener Auspuffanlage(insbesondere innerorts).

  • Wenn man das Strompedal betätigt spielt es keine Rolle, der Motor im EQS beschleunigt genauso druckvoll und leise wie das BMW Pendant. Insofern verstehe ich Mercedes Benz, dass sie einen hochwertigen Antrieb dazukaufen.

    Die fehlende Nachfrage liegt an der Kundschaft und nicht am Produkt.

    Zum Thema schleppende Nachfrage nach hochpreisigen BEVs speziell in China gab es neulich eine Analyse auf Autocar (leider Paywall): https://www.autocar.co.uk/car-news/busin…ur-ultimate-ice

    Grüße

    Pano

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